Naturheilkunde
Phytotherapie
In der Pflanzenheilkunde werden Heil -oder Arzneipflanzen zur Behandlung von Krankheiten verwendet. In Europa gründet sich diese Tradition auf Galen, den Leibarzt des römischen Kaisers Marc Aurel, später dann auf die Äbtissin Hildegard von Bingen und Paracelsus, um nur einige Namen zu nennen. Insbesondere über die heilkräuter-kundigen Mönche in den Klöstern des Mittelalters sind diese Kenntnisse bis in die Neuzeit erhalten geblieben. Auch so manches “Kräuterweiblein” hat dazu beigetragen, dass verloren geglaubtes altes Wissen über so genannte Hausmittel wieder aufgetaucht ist, wie unter anderem in den Büchern von Maria Treben. Der wissenschaftliche Zweig der Phytotherapie beschäftigt sich mit den Inhaltsstoffen der Pflanzen und deren genauer Zusammensetzung und Wirkung. Durch die Isolation der Inhaltsstoffe entstehen vielfältige Fertigpräparate.
Die Zusammenstellung von Heilmitteln erfolgt bei mir unter Beachtung vieler Kriterien: von der Signaturenlehre des Paracelsus, über das Verständnis für das Wesen der Pflanzen und unter Beachtung
der pharmakologischen Inhaltsstoffe.
In der Pflanzenheilkunde kommen Auszüge der Pflanzen, etwa aus Blüten oder Wurzeln, oder aber die ganze Heilpflanze in allen erdenklichen Formen zur Anwendung: als Heiltees, Sirupe,
Frischpflanzentinkturen und Fertigpräparate, als Wickel und Auflagen, Inhalationen, Räucherungen, als Pulver und Salben und vielem mehr. Die Phytotherapie kann bei vielen Krankheiten, von einer
Magen -und Darmerkrankung über Hauterkrankungen und Rheuma bis zu Stoffwechselstörungen erfolgreich eingesetzt werden.
Hildegard Medizin
Die Äbtissin Hildegard von Bingen verfasste zwischen 1150 und 1158 ihre natur -und heilkundlichen Schriften “Physica” und “Causae et curae”. In diesen sind ihre Auffassungen über Physologie, Pathophysiologie, Lebensverhaltensweisen und ihre Therapievorschläge zusammen gefasst. Leider weiss man nicht welche Texte aus der Hand von Hildegard von Bingen stammen, denn wir verfügen nur noch über Abschriften und nicht über die Originale der Werke. Hildegard selbst ist wahrscheinlich nie therapeutisch tätig gewesen. Die überlieferten Rezepte sind kritisch zu betrachten. Es gibt allerdings einige Rezepturen aus ihrem großen Schatz, die von Hildegard-Medizinern wie Dr. Hertzka und Dr. Strehlow und nicht zuletzt von Peter und Gudrun Germann, Phytaro Heilpflanzenschule, vielfach mit gutem Erfolg eingesetzt werden. Sie stellen damit einen gut erprobten, wertvollen therapeutischen Schatz dar.
Aromatherapie
Ätherische Öle sind Bestandteil vieler Pflanzen und gehören zu den stark wirksamen Inhaltsstoffen der Heilpflanzen. Sie werden mit verschiedenen Verfahren aus den Pflanzen gewonnen. Heute verwenden viele Menschen schon ätherische Öle wegen ihrer offensichtlich wohltuenden Wirkung in ihrem Umfeld, z.B. wenn sie Duftstoffe für Bäder, Duftlampen aber auch in Massageölen verwenden.
In der Aromatherapie werden Erkrankungen gezielt mit ätherischen Ölen behandelt. So werden sie wegen ihrer antibiotischen Wirkung in verdünnter Form bei verschieden Hauterkrankungen verwendet. Durch Einnahme oder Inhalation können die ätherischen Öle direkt auf verschiedene Organe wirken. So werden sie bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt, da sie schleimlösend und entkrampfend wirken. Auch bei Problemen mit der Verdauung ist die heilende Wirkung manches ätherischen Öls seit jeher bekannt. Mit der für die Aromatherapie notwendigen genauen Kenntnis der Wirkung der verschiedenen Öle finden sich noch viele andere Einsatzgebiete.